Freitag, 24. November 2006

Auseinandersetzung und Streit

Bei allen Zwistigkeiten, Auseinandersetzungen und Konflikten mit anderen Menschen, sollte man sich vielleicht immer wieder einmal einen Satz des Apostels Paulus vergegenwärtigen und danach zu handeln versuchen: »Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.« (Eph 6,12) ...

→ s.a.: Ansprache Papst Benedikts XVI. am Sonntag, dem 19. August 2007 zum Angelus in Castel Gandolfo: Der Friede Jesu Christi ist Frucht eines beständigen Kampfes gegen das Böse (1).
 

Zitate

  • Hasse die Krankheit, nicht den Kranken!

 

Anmerkungen

  1. Bei dem Stichwort „Das Böse“ sollte man nicht in erster Linie an das Monströse und offensichtlich Böse denken, sondern daran, daß „das Böse“ in erster Linie Abwesenheit (des Guten) ist. Ein abgrundtiefer Mangel also, dem etwas entscheidendes fehlt: SEIN.
    (→ vgl. auch Hanna Arendts Verdikt von der Banalität des Bösen ...; man denke auch an das kleine süße Tigerbaby, das hernach zum gefährlichen Raubtier heranwächst, oder an das eben dem Ei entschlüpfte - kaum einen Finger große - Krokodilchen, daß im Laufe der Zeit zu einer tödlichen Bestie wird ...
    (→ s.a. Exupérys Affenbrotbäume im V. Kapitel seines Kleinen Prinzen u.a.: den Eintrag vom 12. Juli 2006)

 

Mittwoch, 22. November 2006

Himmel und Hölle

Der Streit, ob es einen Himmel / eine Hölle gibt, zeugt m.E. von großer Unwissenheit.
Frag einen Verliebten, und er wird dich bloß fragend und erstaunt anschauen ... und ebenso frag einen Unglücklichen in den Elendsvierteln, Krisengebieten und Gulags dieser Welt .... (vgl. dazu auch Joh 3,19-21.33-36)

Die Antwort auf die Frage nach einer „personalen Existenz danach“ ist dagegen schon etwas weniger trivial. Aber wie auch immer: Hier auf Erden ist der Ort, wo der schmale Pfad gegangen und die enge Pforte gefunden und überwunden werden muß (vgl.: Mt 7,13-14) ...

 

Samstag, 11. November 2006

Heuschrecken füttern

Wer meint, Heuschrecken füttern zu müssen, soll sich hernach nicht beschweren, daß sie ihm die Haare vom Kopf fressen ....

 

Samstag, 21. Oktober 2006

Bildung

Aus-Bildung, Ein-Bildung etc. ... alles „Bildungen“ aber BILDUNG ?

→ vgl z.B.: Wahrheits- und Gottessuche: Benedikt XVI. über die Aufgabe der Universität. Ansprache am Samstag den 21. Oktober 2006 in der Aula Magna der Päpstlichen Lateranuniversität.

Montag, 11. September 2006

Einem in Gefahr geratenen Menschen helfen

Einem in Gefahr geratenen Menschen (Morast, Strudel, schiefe Ebene/Abgrund etc. ) kannst du nicht dadurch helfen, daß du dich selbst dorthin begibst. Sondern sicheren Grund must du haben (oder suchen) - und ein Hilfsmittel ...

Was in einer der oben genannten Situationen - in den meisten Fällen - wohl noch recht eindeutig zu entscheiden sein dürfte: nämlich wo Gefahr und wo Sicherheit ist, ist bei Psychosen und Suchtproblematiken etc. schon nicht mehr so ganz trivial und damit sicher zu beurteilen. Völlig unklar und unübersichtlich wird die Situation allerdings, wenn es um Fragen von so etwas, wie dem SEELENHEIL geht. Gibt es Kriterien, anhand derer abgeschätzt werden könnte, wo ein Mensch sich befindet?

→ Zur Problematik vgl. z.B. Enzyklika FIDES ET RATIO von Joh. Paul II. vom 14. September 1998

»Das Erfordernis eines Fundamentes, auf dem das Dasein des einzelnen und der Gesellschaft aufgebaut werden kann, macht sich vor allem dann in dringender Weise bemerkbar, wenn man die Bruchstückhaftigkeit von Angeboten feststellen muß, die unter Vortäuschung der Möglichkeit, zum wahren Sinn des Daseins zu gelangen, das Vergängliche zum Wert erheben. So kommt es, daß viele ihr Leben fast bis an den Rand des Abgrunds dahinschleppen, ohne zu wissen, worauf sie eigentlich zugehen. Das hängt auch damit zusammen, daß diejenigen, die dazu berufen waren, die Frucht ihres Nachdenkens in kulturellen Formen auszudrücken, den Blick von der Wahrheit abgewandt haben und der Mühe geduldigen Suchens nach dem, was gelebt zu werden verdient, den Erfolg im Unmittelbaren vorziehen. Die Philosophie, der die große Verantwortung zukommt, das Denken und die Kultur durch den fortwährenden Hinweis auf die Wahrheitssuche zu gestalten, muß mit aller Kraft ihre ursprüngliche Berufung zurückgewinnen. Deshalb habe ich nicht nur das Bedürfnis gefühlt, sondern es auch als meine Pflicht empfunden, mich zu diesem Thema zu äußern, damit die Menschheit an der Schwelle des dritten Jahrtausends christlicher Zeitrechnung sich der großartigen Fähigkeiten, die ihr gewährt wurden, deutlicher bewußt werde und sich mit neuem Mut für die Verwirklichung des Heilsplanes einsetze, in den ihre Geschichte eingebettet ist.« (Einleitung "Erkenne dich selbst" [6])

 

Sonntag, 10. September 2006

Stichwort MENSCH

Den meisten fällt zum Stichwort MENSCH doch wohl nur "ich" - oder genauer: das, was sie dafür halten - ein ...

 

Sonntag, 27. August 2006

Was ist GUT?

Von Erich Kästner(?) stammt der Spruch: »Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es«. Also: Mehr Gutes tun! Aber hier stock ich schon ... Was ist GUT? Jesus sagte einmal zu jemandem, der ihn als „guter Meister“ bezeichnete: »Was nennst du mich gut? Nur einer ist GUT: GOTT der Eine!« (vgl. Mt 19,16.17; Mk 10,17.18; Lk 18,18.19) Und wie oft schon war das vermeintlich „Gute“ nur „gut gemeint“ - und damit leider allzuoft das glatte Gegenteil!?

...

Sicherlich ist es gut, die Werke der Barmherzigkeit zu üben: Aber bemühen wir uns immer, unser Handeln von „üblen Beimengungen“ zu reinigen (reinigen zu lassen) und hüten wir uns vor bloß äußerlicher Verrichtung! Sonst mühen wir uns am Ende vergeblich! ....
 

Zitat

  • Die Werke der Barmherzigkeit, die ihr unterlaßt,
    sind lauter Ungerechtigkeiten, die ihr verübt
    . (Basilius der Große)

 

Werke der Barmherzigkeit


  Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit

  • Hungrige speisen,
  • Durstigen zu trinken geben,
  • Fremde ins Haus aufnehmen,
  • Nackte bekleiden,
  • Kranke besuchen und pflegen,
  • Gefangene trösten/erlösen,
  • Tote bestatten.

 

Die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit

  • Die Unwissenden belehren,
  • Den Schwankenden recht raten,
  • Die Traurigen ermuntern, (die Betrübten trösten)
  • Die Fehlenden zurechtweisen,
  • Den Beleidigern verzeihen, (Beleidigungen gern verzeihen)
  • Die Lästigen gern ertragen, (Unrecht willig leiden)
  • Für Lebende und Tote beten, (für die Lebenden und Verstorbenen Gott bitten)

 

 

Samstag, 26. August 2006

WAHRHEIT

Über WAHRHEIT läßt sich nicht streiten.
Und alles, worüber sich streiten läßt, ist weit entfernt von ihr.

Wenn es um Fragen der WAHRHEIT geht, muß man sich das Herz zerbrechen - nicht den Kopf! (Zit.??)

(Eine ausgesprochene / erkannte) WAHRHEIT kann sehr schmerzhaft sein und äußerst weh tun. Aber wenn uns dies zu heilen und frei zu machen vermag?
 

Zitat

  • Die Überzeugung ist ein schlimmerer Feind der Wahrheit als die Lüge. (F. Nietzsche)

 

Dienstag, 15. August 2006

zu Günter Grass' spätem Geständnis

Ein Aspekt von Günter Grass' spätem (öffentlichen) Geständnis ist in der derzeitigen - und ähnlichen - Debatten (bezeichnenderweise(?)) m.W. noch nie zur Sprache gekommen: Die Tatsache nämlich, daß es möglich ist, daß ein (sogar überdurchschnittlich begabter) Mensch zwischen - sagen wir 15 und 25 Jahren - schwerwiegende Entscheidungen getroffen hat (oder auch nicht getroffen hat) - und sich dann ein ganzes Leben lang dafür schämt, und sich darüber verwundert, »wie er nur so verführbar und verblendet gewesen sein konnte« ...

Alle Vorstöße, das Wahlalter, Führerscheinalter etc. bei jeder Gelegenheit senken und die Aus-Bildungszeiten verkürzen zu wollen, erscheinen mir vor diesem Hintergrund einfach nur blanker Zynismus und Demagogie zu sein.

Wie viele 17-jährige durchschauen denn heute das ganze Ausmaß der Verblendung durch die subtil-perfide Diktatur heutiger Zeiten (des Mammon und des sog. Neolibealismus etc.)? Von den allzuvielen „älteren“ gar nicht zu reden ....

Platon jedenfalls hatte die Vorstellung, daß die Ausbildungszeit der Besten bis zum 35.(!) Lebensjahr dauern sollte und müsse! ....

Dazu paßt durchaus auch meine eigene Erfahrung. Wenn ich mir vergegenwärtige, was ich auch mit 21 Jahren noch für ein riesen R.... war! - Einen gewissen Anflug von „Durchblick“ jedenfalls kann ich bei mir frühestens ganz am Ende meiner Zwanziger erkennen! ...


Weblinks



→ siehe auch: Bildung

 

Samstag, 12. August 2006

Ein Fensterrahmen als Grenze des Horizonts

Wie oft schon habe ich eine Wespe oder Biene mit einer schier endlosen Ausdauer die Fensterscheibe eines gekippten(!) Fensters nach einem Weg ins Freie absuchen sehen. Aber wann machte einmal eine den Versuch, jenseits des Fensterrahmens nach einem Ausgang zu suchen? ...

 

Dienstag, 25. Juli 2006

gegen den Wind segeln

Wer gegen den Wind zu segeln sich genötigt sieht, darf nicht auf ein schnelles Vorwärtskommen hoffen! Auch darf er sich nicht wundern, von denen, die unreflektiert mit ihm segeln, als „spinnert“ etc. - oder zumindest doch als ziemlich besoffen angesehen zu werden ...
 

Fragen

  • Warum sind sich diejenigen, die eine Sache (ja sogar Menschen) schließlich und endlich zugrunderichten, sich ihrer Sache immer so sicher und über jeden Zweifel erhaben etc.? Weil es so viele machen? Weil der abschüssige Weg keinen Widerstand leistet und es so wunderbar „vorangeht“?
  • Warum müssen diejenigen, die vor einer solchen Denkungsart und Handlungsweise warnen, sich vor jenen immer rechtfertigen? Weil es nur wenige sind? Weil die Befolgung ihrer Warnungen Mühe bedeutet, und es dann nicht mehr so schnell vorangehen würde?

→ siehe auch: normalerweise

 

Montag, 17. Juli 2006

re-ligō und religio

Religion u. Christentum

Im Wortsinn von re-ligō (rückbinden) ist auch das Christentum „Relig(i)on“.

Nicht aber in dem Sinne, daß Mensch sich der Gewogenheit eines „höheren Wesens“ versichern müßte (sie zu erkaufen etc.)! (→ vgl. religio, ōnis ... Rücksicht, Besorgnis, Bedenken ...). Sondern in der Gewißheit, daß jeder Mensch schon immer von GOTT angenommen und geliebt ist (ohne Vorleistung oder Verdienst etc.)! Einfach nur deshalb, weil wir seine Kinder sind, für die er das BESTE (nicht das vermeintlich „beste“) will (»... ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben« (Joh 10,10))

→ vgl. auch: Zwei Arten von Mission und Aufgabe des Priesters

 

Mittwoch, 12. Juli 2006

Affenbrotbäume

Bedenke es wohl: Wenn du dir deiner eigenen Bosheit und Verworfenheit nicht bewußt bist und sie nicht als Gegner erkannt hast, dann wisse: Du tust ihre Werke / Du dienst ihr! (vgl. dazu das 5. Kapitel des Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry)

 

Sonntag, 9. Juli 2006

von Gipfeln und Tälern

Wer auf den Gipfel will, darf nicht auf einem abschüssigen Weg gehen wollen. Und wer den abschüssigen geht, darf sich am Ende (seines Weges) nicht wundern (im besten Fall) in einem Tal angekommen zu sein.

 

Freitag, 7. Juli 2006

Widerstand

Wenn es Dir nicht vergönnt ist, gegen Ungerechtigkeit und Unfrieden etc. tatkräftig Widerstand leisten zu können, so widerstehe wenigstens mit Entschiedenheit in der „Kraft des Geistes“! Sonst könnte es womöglich sein, daß Du dereinst als MitTäter und Unterstützer dastehst ...

 

Oft schon (all zu oft?) hörte ich, ein MENSCH sei durch einen "tragischen Verkehrsunfall" ums Leben gekommen. Zufall? Oder das Werk gewisser "Throne und Mächte", die eine arme Seele fanden, die - "wie von unsichtbarer Hand" geführt - aber unwissentlich (!) deren Werk ausführte, um auf diese Weise eine mißliebige Person zum schweigen zu bringen? ...

Dienstag, 23. Mai 2006

Gottes Barmherzigkeit

Die Berufung auf die „Barmherzigkeit Gottes“ scheint mir heutzutage oft die Funktion einer „General-Selbst-Absolution für Gut-Menschen“ zu haben. Eine Art TotschlagsArgument gegen jedwede prophetische Mahnung zu Besinnung und Umkehr (→ Metanoia). ...

Dabei ist sie doch ohne jedes (menschliche) Maß und jenseits allen menschlichen Begreifens. ...
Das Problem ist denn auch wohl gar nicht sosehr Seine BARMHERZIGKEIT, sondern unsere Hartherzigkeit, unser Stolz etc. ...
Denn: Werden wir am Tag der Tage seine B. auch wirklich annehmen können? Werden wir sie ertragen? Wenn wir - bis zur Unterscheidung von Mark und Bein, bis ins tiefste innere unseres Wesens hinein uns selbst erkennen müssen und - von allen - erkannt werden? Wenn wir sehen - und von allen gesehen werden, wie grundlegend wir am LEBEN vorbei-gedacht, -geglaubt und -gelebt haben? Wie grundlegend wir das LEBEN mißachtet und mit Füßen getreten haben?

Sind es am Ende nicht vielleicht gerade diejenigen, die es sich mit der B. Gottes immer einfach gemacht haben, die dann an ihr und Ihm irre werden? Wenn sie z.B. sehen, daß ausgerechnet die, die sie verachtet haben, bei Ihm in hohem und sehr hohem Ansehen stehen, sie selbst aber nicht? ...

 

Metanoia

Μετάνοια ... gr.: Sinnesänderung, Umkehr
 

Zitate

Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, / nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft ... (Jes 30, 15)

Wenn du Stille in deinem Herzen findest, wirst du Gott überall in der Welt entdecken! (Philokalia)

Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder. (Therese von Lisieux)

 

Montag, 22. Mai 2006

Philokalia

Φιλοκαλία ... gr.: Liebe zur (tugendhaften) Schönheit bzw. Tugendliebe.

Eine klassische Anthologie alter christlicher Texte zum Gebet
 

Weblinks

 

Sonntag, 21. Mai 2006

Seligpreisungen und Weherufe

Wie konnte es kommen, daß heute jeder „durchschnittliche Christ“ in den westl. Industrienationen die Seligpreisungen - wie selbstverständlich - auf sich bezieht? Die Weherufe dagegen gar nicht mehr zur Kenntnis nimmt, bzw. wenn doch, allenfalls die „Superreichen“ als Adressaten ansieht?

(→ vgl. Mt 5,3-12; Lk 6,20-26; s.a. Offb 3,14-22)

 

Freitag, 12. Mai 2006

Besitz und Eigentum

Ein Mensch kann immer nur (zeitl. begrenzte) Verfügungsgewalt über die Gegenstände der Welt haben - er besitzt sie eine gewisse (für ihn vorherbestimmte) Zeit lang. Sie sind ihm treuhänderisch anvertraut. Aber Eigentümer kann nur Gott, der Schöpfer alles Seienden sein! Und er verteilt die Verfügungsgewalt über diesen Besitz nach seinem ewigen Ratschluß - und entzieht sie auch wieder, wenn dieser Mensch seiner Aufgabe und Berufung "Frucht zu bringen" nicht nachkommt ....

 

Donnerstag, 11. Mai 2006

Über FreiRäume & FREIHEIT und „sog.freiräume“

Normalerweise ist es doch so, daß einer - ganz selbstverständlicherweise natürlich - Anspruch auf FreiRäume (SpielRäume) meint erheben zu können, wenn er wirtschaftlich (sehr) erfolgreich ist (er ist ja ein „Leistungssträger“, eine „Säule der Gesellschaft“ ...).
  Dies wird auch von dem überwiegenden Teil der entsprechenden Gesellschaft so gesehen (bzw. nicht hinterfragt) und darüberhinaus durch (geldliche) Belohnungsstrukturen (1.Klasse / BusinessClass- Abteil, großes Auto, Villa im Grünen, ...) bestätigt und gefördert.

Man kann das kritisieren, anprangern, verspotten etc. ... (vgl.z.B.: George Grosz, Stützen der Gesellschaft, 1926. Damit (wie viele andere) wenig verändern (bei sich und anderen) und am Ende sogar riskieren als bloßer „Neidhammel“ oder Moralist angesehen zu werden - und evtl. auch wirklich zu sein(?) - vor allem dann, wenn man dabei stehen bleibt, und sich nicht bemüht dem Sachverhalt auf den Grund zu gehen ...

Bei genauerem Hinsehen und Weiterdenken zeigt sich nämlich recht schnell, daß diese (ich nenne sie: „sog.freiräume“) gar keine wirkliche Freiheit bieten, sondern nur „Absonderung aufgrund irriger und verwerflicher Überlegungen“ - und zudem zu einem sehr hohen Preis. Zum letztendlichen Nachteil der Gesellschaft und für die so Herausgehobenen selbst! Solche sog.freiräume sind daher gar nicht erstrebenswert und können es auch gar nicht sein! (→ In diesem Zusammenhang nicht ganz uninteressant: Interview mit Robert Keller: „Manager können von Affen viel lernen“ in der FAZ).

Ich will mich daher auch gar nicht lange in diesem Kontext / Horizont (in der Matrix eines solchen Denkens) bewegen und aufhalten, und frage: „Welches sind die Bedingungen der Möglichkeit echte Freiheit bietender FreiRäume? Wie sehen sie aus und wie wären diese zu erlangen / zu verwirklichen?“
  Da ich kein Mensch schneller Antworten bin und sein will und weil ich darüberhinaus die Vermutung habe, daß sich echte FreiRäume nur dem erschließen, der sie (ohne Denkblockaden und Frageabbrüche) sucht und sich selbst auf den Weg macht, sie zu finden und zu realisieren, möchte ich mich mit einem Hinweis begnügen:
  Sobald einer nämlich den Sachverhalt durchschaut - oder sich ihm wenigstens ahnend genähert hat -, daß FreiRäume, die diese Bezeichnung zu recht tragen, gar nicht von einem normalmaßstäblichen (→ siehe normalerweise) Denken (und Handeln) eingeholt werden können (s.u.), drängt sich ihm - in Verbindung mit einem Blick in die Geistesgeschichte der Menschheit - eine Vermutung regelrecht auf: FREIHEIT ist nicht käuflich, und sie ist unverdienbar ... Sie ist vielmehr voraussetzungs- und (im Hinblick auf Geld) kostenlos (nicht ohne Mühe, Anstrengung und Einsatz(!)), aber auch ungeschuldet, nicht einklagbar, und unverfügbar! → siehe LIEBE und (bios)LEBEN, beide Sachverhalte folgen genau den selben Gesetzmäßigkeiten, mit dem Unterschied nur, daß letzteres definitiv allen Menschen (schon) zuteil geworden ist.
 

Zitate

Friede, der von friedlicher Umgebung abhängt,
ist nicht wahrer Friede:
      Nur im Frieden inmitten reger Tätigkeit
      Findest du die Welt deines ursprünglichen Wesens.
Glück, das von glücklichen Umständen abhängt,
ist nicht wahres Glück:
      Nur wo Glück inmitten tiefen Leidens ist,
      Schaust du die wahren Regungen des Herzens. (→ Saikontan, I/88)

 

Matrix

vgl. den gleichn. Kinofilm, in dem zwar drastisch und spektakulär (aber philosophisch völlig richtig) vor Augen geführt wird, daß die Frage nach "unserer" Freiheit bzw. einem Kriterium für diese, gar nicht so trivial ist ...

 

normalerweise

... d.h. ohne in die Tiefe dringendes Nachdenken und erst recht in Ermangelung weitergehender Einsichten. Also dasjenige, was sich gewissermaßen „von selbst“ versteht. ( → vgl.: » ... was sie aber wie die unvernünftigen Tiere von Natur aus verstehen, daran gehen sie zugrunde ... « (Judas 1,10)
 

Beispiele

  • Denken in Entweder-Oder-Kategorien
  • Denken in Alles-oder-Nichts-Kategorien
  • Denken ohne Folgenabschätzung
  • Lineares Denken (u. das Unterschätzen nichtlinearer Verläufe)
  • Pauschales Denken („Die Deutschen, die Autofahrer ....“)

 

Vermutung / These

Aus dem Blickwinkel der geistigen Welt (der Welt der Ideen), ist es wohl eher so, daß das Etikett selten - bis nie - mit dem Inhalt übereinstimmt! → vgl. z.B. Laozi (78): »Als Gegenteil ist oft das Wort erst wahr.«
 

Zitate

  • Wahre Worte sind nicht schön.
    Schöne Worte sind nicht wahr.
    (Laozi, 81)
  • Es gibt durchaus ein Reden von Gott, das das Geheimnis beschweigt. - Und es gibt ein Nicht-Reden von Gott, welches das Geheimnis (aber dennoch) bewahrt.(Aus dem Gedächtnis zitiert)

 

Literatur

  • D. Dörner: „Die Logik des Mißlingens“, Rowohlt

 

 

Stützen der Gesellschaft


George Grosz. Stützen der Gesellschaft. 1926. Öl auf Leinwand.
200 x 108 cm. Staatliche Museen zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz, Nationalgalerie, Berlin, D.

 

Dienstag, 9. Mai 2006

Zwei Arten von Mission

  • »Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.« (Mt 23,15)
  • »Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!« (Mk 16,15)

→ vgl. auch: re-ligō und religio und Aufgabe des Priesters

 

Montag, 8. Mai 2006

Warum immer nur das sehen, was jemand nicht kann?

Warum sehen - immer noch - die meisten Menschen bloß und in erster Linie auf das, was jemand nicht kann? Anstatt zu erst und vor allem zu sehen und zu entdecken, was er kann, bzw. welches Potential er hat? ...

Warum sehen - immer noch - die meisten Menschen immer zuerst die Unterschiede? Anstatt auf das Gemeinsame zu blicken und davon auszugehen?

 

Sonntag, 7. Mai 2006

Heilen vs. "Herumdoktern"

Warum wird auch heute - immer noch - mehr an den Kranken herumgedoktert anstatt sie („einfach“) gesund zu machen? Liegt das nicht vielleicht auch an (systemimmanenten) Fehleinschätzungen und Denkblockaden und den daraus resultierenden Fehlanreizen? Weil die Leute Gesundheit als etwas selbstverständliches und bedenkenlos ausbeutbares ansehen und - genau besehen - sogar bestrafen? Kranksein hingegen als (abnormalen) „Fehlerfall“, für dessen Beseitigungsbemühungen sie bereit sind, hohe Summen Geldes aufzuwenden? ...

NB: Kein Arzt kann im derzeitigen („gesundheits“)System (eigentlich müßte es Krankheitssystem heißen) ein echtes Interesse daran haben, seine Patienten (nachhaltig(!)) gesund zu machen!
 

Zitate

Was bringt den Doktor um sein Brot?
A: die Gesundheit, B: der Tod.
Drum hält der Arzt, auf das er lebe,
uns zwischen beiden in der Schwebe. (Eugen Roth)

Eine gut ausgebildete, gesunde und zuversichtliche Nation ist schwer zu regieren. (Tony Benn) → vgl. der Film "Sicko" von Michael Moore

  Gesundheitssystem vs. Krankheitssystem

Freitag, 5. Mai 2006

Die Frage, wie etwas "besser" gemacht werden kann

Ist die immer wieder einmal gestellte Frage: "Wie etwas 'besser' gemacht werden könne", nicht in Wirklichkeit die Frage nach einer Methode / einer Handhabe, wie etwas besser in den "Griff" bekommen werden könnte - und also recht besehen - ziemlich unerheblich und auch eigentlich unbeantwortbar, weil sie nicht an Erkenntnis interessiert ist?

 

Sonntag, 30. April 2006

(meine) Wurzeln und Quellen

Es ist durchaus nicht unerheblich, von welchen Wurzeln her ich gespeist werde und aus welchen Quellen ich trinke!

Aber wer kann sich (umfassend) Rechenschaft darüber geben?

 

Samstag, 29. April 2006

Zuerst Informieren, dann Nachdenken - zum Schluß dann (vielleicht) auch Reden/Handeln ...

Entschuldigung! Ich will eigentlich nicht oberlehrerhaft sein, aber aus gegebenem Anlaß ... (und weil es vielleicht gelegentlich in Erinnerung gerufen werden muß (- auch für mich selbst).

Die Reihenfolge ist: Zuerst (möglichst umfassend) Informieren, sodann (intensiv) Nachdenken (und - soweit irgend möglich - zu Ende denken(!)) um dann schließlich (gegebenenfalls / vielleicht) zu Reden und/oder zu Handeln!
 

→ vgl. D. Dörner: "Die Logik des Mißlingens", Rowohlt

 

Donnerstag, 27. April 2006

Hormonausschüttung vs. Liebe ...

Wie konnte es so weit kommen, daß auch heute noch - die wohl meisten Menschen - eine bloß spezifische Hormonausschüttung mit Liebe gleichsetzen? Als „Amors Pfeil“ mag der Sachverhalt ja noch hingehen, aber als LIEBE (als der Tugend höchstes) ???

 

Liebe

siehe: → Hormonausschüttung vs. Liebe ...
 

Literatur

  • Josef Pieper: Über die Liebe, Kösel
  • Erich Fromm: Die Kunst des Liebens, dtv(?)

 

Weblinks

 

Freitag, 7. April 2006

Das Rindvieh im Stall vs. dessen „Verwandte“ in freier Wildbahn ...

Von Tieren, die unter der Obhut des Menschen (im Stall) leben, ist bekannt, daß sie (ausdauernd) mächtig Krawall schlagen, wenn sie nicht zur gewohnten Zeit ihr Futter erhalten. Von ihren Verwandten in freier Wildbahn ist solches Verhalten noch nicht beobachtet worden ....

 

Donnerstag, 6. April 2006

Projektion ...

Wären viele Menschen nicht sehr viel vorsichtiger im (Ver- und Be-)Urteilen anderer Menschen, wenn sie sich des Vorgangs (Sachverhalts / Mechanismus (?)) der Projektion vollständig bewußt und im Klaren wären?

 

Z.B. verachten nicht wenige, Frauen, die ihren Körper prostituieren, während sie gleichzeitig deren Dienste gleichwohl gerne in Anspruch nehmen und darüber hinaus völlig bedenken- und gedankenlos ihren eigenen Leib - ja sogar Seele und Geist - auf dem allgemeinen Markt wohlfeil bieten ...

 

Samstag, 25. März 2006

Die Forderungen der Pharisäer und Schriftgelehrten

Gilt der Rat Jesu, »was sie euch sagen das tut, aber richtet euch nicht nach ihrem Verhalten ...« (vgl. Mt 23,1-12), nur im Hinblick auf die (damaligen) jüdischen Pharisäer und Schriftgelehrten etc. oder gilt das generell?

 

Freitag, 24. März 2006

Aufgabe des Priesters

Ist es Aufgabe des Priesters, den Menschen das Leben in den Tretmühlen der Welt erträglich zu machen - oder ist es seine Aufgabe ihnen zu helfen (und sie dabei zu begleiten) „Wege nach draußen“ zu suchen, zu finden und zu gehen? (→ vgl. Henri J.M. Nouwen: Schöpferische Seelsorge, Herder, 1989; S.109-110).

NB: Die Pharisäer und Heuchler aller Zeiten haben Religion mißbraucht, um sie zum Opium fürs Volk zu machen ( - und das Volk ließ sich nur allzu bereitwillig davon berauschen ...). Aber wirkliche Re-lig(i)o - als Rückbindung an Gott, den Schöpfer und Geber alles Guten - ist doch wohl alles andere als das ...

→ siehe auch: re-ligō und religio und Zwei Arten von Mission

 

Montag, 20. März 2006

zu Lk 13,22-30 (»... Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken ...«)

Ist das nicht eine grauenvolle Vorstellung? Der Herr ging bei uns ein und aus, nahm Teil an unserem Leben ... und dann diese Worte: »Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. ...« (vgl.: Lk 13,22-30) - Begann die Fehlleistung / die Verblendung, derjenigen, die hier schließlich zurückgewiesen und unsanft ent-täuscht werden, nicht schon damit, daß sie sich auf die Gemeinschaft, die ihnen der Herr schenkte, etwas eingebildet haben - und sie sich diese Tatsache gewissermaßen selbst zugute hielten (als hätten sie das "verdient" oder als sei es ihres "Adels" wegen etc.) - ... Dabei war es nur eine (ungeschuldete) Vorleistung des Herrn gewesen - und um in ihren Genuß zu kommen sind keine besonderen Voraussetzungen nötig (Zöllner, Dirnen und Sünder) ...

 

Leben

Die Griechen unterschieden zwischen: Bios, Zoä und Psyche, wo wir „Leben“ sagen ....