Wäre es denkbar, daß es seit der Zeit, als das Christentum Staatsreligion wurde, immer zwei Kirchen gab (wie dies heute vor allem in China seinen augenscheinlichen Ausdruck findet)?
Nämlich einerseits die offizielle, staatlich anerkannte "patriotische Kirche" und andererseits die Untergrund-Kirche, die ihrem (überlieferten) Ursprung in den Katakomben Roms treu geblieben ist.
Weblinks
Gibt es in der Russischen-Orthodoxen Kirche denn keine heiligen Gottesnarren mehr, daß diese Pussys mit ihren sinnfreien Aktionen jene "vertreten" müssen?
→ siehe: Folgen "FEMEN" "Pussy Riot" ins Gefängnis? telepolis, 19.08.2012 (Aktivistinnen der sich nicht durch sonderlich intelligente Aktionen auszeichnenden ukrainischen Frauengruppe "FEMEN" haben aus Protest gegen die Verurteilung ein Kreuz gefällt, das aber nichts mit der Russischen-Orthodoxen Kirche zu tun hat) ...
In der überaus lesens- und bedenkenswerten Rede wider die marktkonforme Demokratie, die Ingo Schulze am 26. Februar 2012 in Dresden gehalten hat (mittlerweile auch als Buch: Ingo Schulze, Unsere schönen neuen Kleider, Hanser Berlin, 80 Seiten, 10 Euro, ISBN 978-3-446-24091-9), interpretiert der Schriftsteller das andersensche Kunstmärchen "Des Kaisers neue Kleider" und hilft uns, die "Moral der Geschichte" auf uns und unsere derzeitige Situation in Staat und Gesellschaft zu übertragen, und für eine Lösung unserer Probleme fruchtbar zu machen.
Einen Sachverhalt handelt er dabei - nach meinem Dafürhalten - allerdings etwas zu leichtfüßig ab, bzw. übergeht ihn sogar. Die Frage nämlich, wie es seit menschengedenken immer wieder so weit kommen konnte, daß Menschen sich nicht zu schade sind, andere Menschen zu betrügen, auszubeuten, und zu verdummen etc.; und daß sich die vielen immer wieder betrügen, ausbeuten und verdummen etc. lassen. ...
Den Betrügern in der Forterzählung einfach die Intendanz des Theaters antragen zu wollen (und es dabei bewenden lassen), ist ja eine ganz lustige Überlegung. Aber will Schulze Angesichts der realen Folgen von Ausbeutung, Verführung, Verdummung, Versklavung und Betrug etc. (Gulags, Holocaust, Verelendung, Hungerkatastrophen, etc. pp.) die Angelegenheit allen Ernstes nicht weiter verfolgen? Oder müßte er - müßten wir - nicht doch noch einmal innehalten und tief Luft holen, um dann den tieferen (abgrundtieferen) Ursachen auf den Grund zu gehen? ...
Ob Papst Benedikt XVI. besonders gut beraten war, gegen die Satirezeitschrift "Titanic" gerichtlich vorzugehen?
Kapitel 9, Vers 7 aus dem Buch der "Sprichwörter" hätte ihm eine Warnung sein können: "Wer den Zuchtlosen tadelt, erntet Schimpf, wer den Frevler rügt, erntet Schande." ...
Wie erfrischend unangepaßt und gerade heraus sind doch die Worte des Herrn nach Lk 13,1-5, im Gegensatz zu dem Betroffenheitsgewäsch unserer Tage ...
"Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt." ....
Ist das Allerheiligste der meisten nicht einfach nur ihr Bauch?
Und ist das nicht schon die Erklärung für 90% der Probleme, die die Menschheit hat?
Ist das nicht viel zu wenig: Sicherer Arbeitsplatz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen (Gebetsanliegen des Papstes für Juli 2012)?
Wie wäre es mit genug sinnvoller, nachhaltiger, sowie zukunftsfähiger, reich-gottes-gemäßer Arbeit und einem garantierten, unverlierbaren Einkommen?
Solange nämlich Menschen über ihr Einkommen (Lohnabhängigkeit, bis hin zum Entzug ihrer Lebensgrundlagen - d.i. KRIEGSZUSTAND!) erpressbar sind, solange kann es auch nicht wirklich Gerechtigkeit und Frieden geben! ...
Seit 60 Jahren gibt es jetzt also die Bild"zeitung" schon, und zu diesem Anlaß eine Frei-BILD, in einer Auflage von 41.000.000 Exemplaren, für alle Haushalte in Deutschland.
Grund genug, um einmal kurz innezuhalten.
Als Axel Springer vor 60 Jahren das Blatt für Nachkriegsdeutschland aus dem Hut zauberte, hatte er das Format nicht etwa erfunden, sondern er konnte bereits auf Vorbilder aus Großbritannien zurückgreifen, denn dort waren zu diesem Zeitpunkt die sog. Boulevardblätter schon längst etabliert.
Mit ihren vielen Bildern und den riesigen provkativ-reißerischen - und manchmal sogar witzigen Überschriften; mit ihrer Themenauswahl und Sprache etc. etc. traf und trifft Bild bei einer Auflage von derzeit knapp 2,7 Mio. offensichtlich den Geschmack breiter Bevölkerungsschichten. ...
Aber bei allem, was mensch zu Bild sagen, woran mensch sich reiben und aufregen - oder auch schmunzeln kann etc. etc.: Was ist eigentlich der Sinn von Bild? Wozu und zu welchem Zweck gibt es eigentlich die "Bildung", wie sie von ihren Leserinnen und Lesern liebevoll genannt wird?
Nachdem ich dieser Tage - aus gegebenem Anlaß - ein bißchen hin- und hersinniert habe, kann ich eigentlich nur zu einem Schluß kommen: (Auf Teufel komm raus) GELD machen, vielleicht die Initiierung der ein oder anderen Investitionskette flankieren und als Sahnehäubchen, das Kokettieren mit dem Gefühl, ein bißchen Meinungsmacht ausüben zu können! ... Also schlicht DAS Blatt (und Synonym einer ganzen Klasse von Publikationen und Geschäftsmodellen) für die neoliberale Epoche des Kapital-ismus, deren Götterdämmerung wir derzeit entgegengehen ...
