Seit 60 Jahren gibt es jetzt also die Bild"zeitung" schon, und zu diesem Anlaß eine Frei-BILD, in einer Auflage von 41.000.000 Exemplaren, für alle Haushalte in Deutschland.
Grund genug, um einmal kurz innezuhalten.
Als Axel Springer vor 60 Jahren das Blatt für Nachkriegsdeutschland aus dem Hut zauberte, hatte er das Format nicht etwa erfunden, sondern er konnte bereits auf Vorbilder aus Großbritannien zurückgreifen, denn dort waren zu diesem Zeitpunkt die sog. Boulevardblätter schon längst etabliert.
Mit ihren vielen Bildern und den riesigen provkativ-reißerischen - und manchmal sogar witzigen Überschriften; mit ihrer Themenauswahl und Sprache etc. etc. traf und trifft Bild bei einer Auflage von derzeit knapp 2,7 Mio. offensichtlich den Geschmack breiter Bevölkerungsschichten. ...
Aber bei allem, was mensch zu Bild sagen, woran mensch sich reiben und aufregen - oder auch schmunzeln kann etc. etc.: Was ist eigentlich der Sinn von Bild? Wozu und zu welchem Zweck gibt es eigentlich die "Bildung", wie sie von ihren Leserinnen und Lesern liebevoll genannt wird?
Nachdem ich dieser Tage - aus gegebenem Anlaß - ein bißchen hin- und hersinniert habe, kann ich eigentlich nur zu einem Schluß kommen: (Auf Teufel komm raus) GELD machen, vielleicht die Initiierung der ein oder anderen Investitionskette flankieren und als Sahnehäubchen, das Kokettieren mit dem Gefühl, ein bißchen Meinungsmacht ausüben zu können! ... Also schlicht DAS Blatt (und Synonym einer ganzen Klasse von Publikationen und Geschäftsmodellen) für die neoliberale Epoche des Kapital-ismus, deren Götterdämmerung wir derzeit entgegengehen ...
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