Dienstag, 16. Januar 2007

Reich Gottes vs. Welt - eine Gegenüberstellung

Reich GottesWelt
  • ist ein Reich umfassender Erkenntnis, Wahrheit und Offenbarseins; ein Reich vollkommener Freiheit, tiefen Friedens und unendlicher Liebe ...
  • ist ein Reich in dem sich alle in einem immer umfassendereren und allgemeinerem Verblendungszusammenhang verstricken und gefangen sind ...
  • ... ist Wirklichkeit und kann nicht weiterentwickelt - vervollkommnet - werden: Es ist ja vollkommen!! (wachsen/sich ausbreiten aber natürlich schon)
  • ... strebte zu allen Zeiten danach, eine endgültig-abschließende gesellschaftl. Ordnung schaffen zu wollen ...,

    ... braucht u. fordert „Opfer” um existieren zu können (→ „Opfer für den Moloch” ... )
  • Alle sind sich einander geschwisterlich verbunden: ... es freuen sich entweder alle - oder alle trauern ...
  • Es gilt das sog. „Recht” des Stärkeren (das eigentlich ein „Recht” des Rücksichtsloseren - dessen, der weniger Skrupel hat - ist): Es gibt daher Gewinner u. Verlierer, wobei immer ein paar sehr-Privilegierte mit der Unterstützung von vielen etwas-Privilegierten - die Masse aller anderen (mehr oder weniger subtil versklavten) ausbeuten und auf deren Kosten leben. Darüberhinaus sind jene daran interessiert, 1) alle glauben zu machen, sie hätten das „verdient” und 2) diese Vorteile an ihre Nachkommen weiterzureichen (zu vererben) ...
    NB: Man betrachte unter diesem Aspekt auch einmal div. alte Filmepen: Ganz oben der Pharao und seine Familie, umgeben von den Hofschranzen und Beamten etc. über die Antreiber bis hin zu der Masse der „einfachen” Bürger und Sklaven ....
  • ... ist ein Reich der Freiheit
  • ... strebt danach (echte) Wahlfreiheit zugunsten (genau definierter) bloßer Wahlmöglichkeiten einzuschränken (und zu kontrollieren)
  • ... ist ein Reich in dem nur das SEIN zählt ...
  • ... in ihr zählt nur der Schein und Anschein - bzw. es genügt völlig, ihn zu wahren ...
  • Nur Gott der Eine ist GUT ...
  • Es ist erstrebenswert und ausreichend , sich „gut zu fühlen” und/oder an-schein-end „gut” zu sein ...
  • ... kommt mit wenigen Regeln aus: Diese können zusammengefaßt werden in einer einzigen Regel: »Liebe und tu, was du willst« (Augustinus)
    → vgl. auch: Röm 13,8-10
  • ... braucht viele Regeln und Gesetze, die nur von „Fachleuten” (mehr oder weniger) verstanden werden. Am besten allerdings von denen, die sich nur die sog.Reichen leisten können ...  
     
    → vgl.: »Je verdorbener ein Staat, desto mehr Gesetze braucht er« (Tacitus)
  • Im Reich Gottes ist alles ungeschuldetes Geschenk - freudig-freigiebig ... In ihm zählen nur unvergängliche, ewige Güter.
  • In der Welt hat alles seinen Preis. „besitz”, „ehre” und „ansehen” bedeuten alles ...

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    Fragen

    • Hat jemals ein Mensch gelebt, der einen anderen (Menschen) gegen Bezahlung substantiell weiterbrachte? Ja schlimmer noch: Diejenigen, von denen die Welt letztendlich lebt, werden seit Menschengedenken ausgesaugt, verfolgt und unterdrückt - bisweilen sogar umgebracht (hernach stellt man - wenn man sie nicht einfach übergehen kann - Denkmäler auf und gibt sie zur „Verehrung” frei, um die (weltl.) Deutungshoheit über sie sicherzustellen und sie doch noch irgendwie in einem bloß immanenten Rahmen einordnen zu können). Aber die Welt sieht keine Veranlassung, in sich zu gehen und ihre Handlungsweise zu überdenken. Stattdessen (Sofern sich überhaupt jemand für diese Problematik interessiert): Ein kurzes Achselzucken, „das ist halt so”, und weitermachen wie bisher ... (vgl. auch: »Was den Menschen als Großartig gilt, das ist vor Gott ein Greuel« ...)

     

     

    Die 10 Gebote

    1. Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
    2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren!
    3. Gedenke, daß du den Sabbat heiligst!
    4. Du sollst Vater und Mutter ehren!
    5. Du sollst nicht töten!
    6. Du sollst nicht ehebrechen!
    7. Du sollst nicht stehlen!
    8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten!
    9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau!
    10. Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut!

     

    Tugend

    Seit der Antike sind die vier Kardinaltugenden (von cardo, dinis, m ... Türangel, Angelpunkt. In denen das Tor des Lebens schwingt ...) bekannt: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß (Prudentia, Justitia, Fortitudo und Temperantia). Hinzu kamen später noch die drei (christlichen) Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe
     

    Zitate

    • Niemand ist zufällig gut; die Tugend muss man lernen. (Seneca)
    • Viele Menschen haben zwar ein Verlangen nach Tugend, aber sie zögern, den Weg zu gehen, der zu ihr führt. Andere wieder glauben, daß es überhaupt keine Tugend gibt. Man muß also auf die einen einwirken, ihre Säumigkeit abzulegen, die anderen belehren, daß es wirklich Tugend gibt. (Abbas Isidor, Apo 368)

     

    Diskussion und Literaturhinweise

    • Die ritterlich-höfischen Tugenden des (hohen) Mittelalters:
       
      Ein Ritter soll immer das rechte Maß halten. Kühn sein, aber nicht wagemutig. Nie Schwächere angreifen und den Besiegten Gnade gewähren, ohne sie zu demütigen. Er soll nicht geizig sein, aber auch nicht verschwenderisch. Zu geringeren Leuten soll er freundlich sein, aber sich nicht mit liederlichem Volk einlassen. Auch soll er niemals Neugier zeigen, wenn er etwas sieht, das er nicht begreift und keine Fragen stellen - das gelte als unhöfisches Benehmen. Dann soll er selbstverständlich den Unterdrückten und Verfolgten stets beistehen und den Frauen dienen, die dessen würdig sind, doch niemals ihr Knecht werden.
       
      Aber weiter heißt es: »Diese und andere gute Ratschläge erhält Parzival in seiner Lehrzeit. Doch etwas Entscheidendes fehlt bei diesen Lehren, und daraus wird noch viel Leid entstehen. Noch vieles hätte er zu lernen, doch weiß er es immer noch nicht.«
       
      -› vgl.: www.mythentor.de/kelten/parzival
      -› s. a.: Wikipedia: Ritterlichkeit

     

    Evangelische Räte

    Die ev. Räte sind keine Gebote im engeren Sinn, aber Ratschläge, wie ein gutes, "engelgleiches" und evangeliumsgemäßes Leben (am ehesten) zu gewinnen ist: Armut, Keuchheit, Gehorsam

    Darüberhinaus gibt es noch ein paar weitere schöne, schlichte Weisungen:

    • Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet. Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott. (Micha)
    • Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Mißhandelt niemand, erpreßt niemand, begnügt euch mit eurem Sold! (Johannes d. Täufer)
    • Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme (täglich) sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Jesus)

     

    Goldene Regel

    »Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!« (Matth 7,12; Lk 6,31)