Dienstag, 15. August 2006

zu Günter Grass' spätem Geständnis

Ein Aspekt von Günter Grass' spätem (öffentlichen) Geständnis ist in der derzeitigen - und ähnlichen - Debatten (bezeichnenderweise(?)) m.W. noch nie zur Sprache gekommen: Die Tatsache nämlich, daß es möglich ist, daß ein (sogar überdurchschnittlich begabter) Mensch zwischen - sagen wir 15 und 25 Jahren - schwerwiegende Entscheidungen getroffen hat (oder auch nicht getroffen hat) - und sich dann ein ganzes Leben lang dafür schämt, und sich darüber verwundert, »wie er nur so verführbar und verblendet gewesen sein konnte« ...

Alle Vorstöße, das Wahlalter, Führerscheinalter etc. bei jeder Gelegenheit senken und die Aus-Bildungszeiten verkürzen zu wollen, erscheinen mir vor diesem Hintergrund einfach nur blanker Zynismus und Demagogie zu sein.

Wie viele 17-jährige durchschauen denn heute das ganze Ausmaß der Verblendung durch die subtil-perfide Diktatur heutiger Zeiten (des Mammon und des sog. Neolibealismus etc.)? Von den allzuvielen „älteren“ gar nicht zu reden ....

Platon jedenfalls hatte die Vorstellung, daß die Ausbildungszeit der Besten bis zum 35.(!) Lebensjahr dauern sollte und müsse! ....

Dazu paßt durchaus auch meine eigene Erfahrung. Wenn ich mir vergegenwärtige, was ich auch mit 21 Jahren noch für ein riesen R.... war! - Einen gewissen Anflug von „Durchblick“ jedenfalls kann ich bei mir frühestens ganz am Ende meiner Zwanziger erkennen! ...


Weblinks



→ siehe auch: Bildung

 

Keine Kommentare: