Donnerstag, 11. Mai 2006

Über FreiRäume & FREIHEIT und „sog.freiräume“

Normalerweise ist es doch so, daß einer - ganz selbstverständlicherweise natürlich - Anspruch auf FreiRäume (SpielRäume) meint erheben zu können, wenn er wirtschaftlich (sehr) erfolgreich ist (er ist ja ein „Leistungssträger“, eine „Säule der Gesellschaft“ ...).
  Dies wird auch von dem überwiegenden Teil der entsprechenden Gesellschaft so gesehen (bzw. nicht hinterfragt) und darüberhinaus durch (geldliche) Belohnungsstrukturen (1.Klasse / BusinessClass- Abteil, großes Auto, Villa im Grünen, ...) bestätigt und gefördert.

Man kann das kritisieren, anprangern, verspotten etc. ... (vgl.z.B.: George Grosz, Stützen der Gesellschaft, 1926. Damit (wie viele andere) wenig verändern (bei sich und anderen) und am Ende sogar riskieren als bloßer „Neidhammel“ oder Moralist angesehen zu werden - und evtl. auch wirklich zu sein(?) - vor allem dann, wenn man dabei stehen bleibt, und sich nicht bemüht dem Sachverhalt auf den Grund zu gehen ...

Bei genauerem Hinsehen und Weiterdenken zeigt sich nämlich recht schnell, daß diese (ich nenne sie: „sog.freiräume“) gar keine wirkliche Freiheit bieten, sondern nur „Absonderung aufgrund irriger und verwerflicher Überlegungen“ - und zudem zu einem sehr hohen Preis. Zum letztendlichen Nachteil der Gesellschaft und für die so Herausgehobenen selbst! Solche sog.freiräume sind daher gar nicht erstrebenswert und können es auch gar nicht sein! (→ In diesem Zusammenhang nicht ganz uninteressant: Interview mit Robert Keller: „Manager können von Affen viel lernen“ in der FAZ).

Ich will mich daher auch gar nicht lange in diesem Kontext / Horizont (in der Matrix eines solchen Denkens) bewegen und aufhalten, und frage: „Welches sind die Bedingungen der Möglichkeit echte Freiheit bietender FreiRäume? Wie sehen sie aus und wie wären diese zu erlangen / zu verwirklichen?“
  Da ich kein Mensch schneller Antworten bin und sein will und weil ich darüberhinaus die Vermutung habe, daß sich echte FreiRäume nur dem erschließen, der sie (ohne Denkblockaden und Frageabbrüche) sucht und sich selbst auf den Weg macht, sie zu finden und zu realisieren, möchte ich mich mit einem Hinweis begnügen:
  Sobald einer nämlich den Sachverhalt durchschaut - oder sich ihm wenigstens ahnend genähert hat -, daß FreiRäume, die diese Bezeichnung zu recht tragen, gar nicht von einem normalmaßstäblichen (→ siehe normalerweise) Denken (und Handeln) eingeholt werden können (s.u.), drängt sich ihm - in Verbindung mit einem Blick in die Geistesgeschichte der Menschheit - eine Vermutung regelrecht auf: FREIHEIT ist nicht käuflich, und sie ist unverdienbar ... Sie ist vielmehr voraussetzungs- und (im Hinblick auf Geld) kostenlos (nicht ohne Mühe, Anstrengung und Einsatz(!)), aber auch ungeschuldet, nicht einklagbar, und unverfügbar! → siehe LIEBE und (bios)LEBEN, beide Sachverhalte folgen genau den selben Gesetzmäßigkeiten, mit dem Unterschied nur, daß letzteres definitiv allen Menschen (schon) zuteil geworden ist.
 

Zitate

Friede, der von friedlicher Umgebung abhängt,
ist nicht wahrer Friede:
      Nur im Frieden inmitten reger Tätigkeit
      Findest du die Welt deines ursprünglichen Wesens.
Glück, das von glücklichen Umständen abhängt,
ist nicht wahres Glück:
      Nur wo Glück inmitten tiefen Leidens ist,
      Schaust du die wahren Regungen des Herzens. (→ Saikontan, I/88)

 

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